Biografie


Über drei Jahrzehnte hinweg hat Rainer Erler als "Autoren-Filmer" zuerst mit zeitkritischen Komödien, dann mit engagierten und zukunftsorientierten, von Kritikern inzwischen als prophetisch eingestuften "Science-Thrillern" das Bild des Deutschen Fernsehens wesentlich mitgeprägt. Die Filme waren auch in den Kinos des In- und Auslandes erfolgreich (Fleisch lief in 129 Ländern). 27 Auszeichnungen wurden seinen Filmwerken auf nationalen und internationalen Festivals zuerkannt.

In den letzten Augusttagen des Jahres 1933 als Enkel des "sächsischen Predigers" Abraham Erler und als Sohn des damals bereits aus politischen Gründen geschassten Studiendirektors Ernst Emanuel Erler in München-Nymphenburg geboren, war Rainer Erler bereits während seiner Schulzeit fest entschlossen, später Filme zu produzieren. Er hielt Vorträge über Filmdramaturgie, schrieb Theaterstücke, ein Lehrbuch über Filmtechnik, ein erstes Drehbuch, Kritiken für Filmclubzeitungen, Atelierreportagen aus den Studios von Geiselgasteig für den Münchner Jugendfilmclub und inszenierte an Studiobühnen.

Die Schulzeit am Realgymnasium Icking (im oberbayerischen Isartal) bis zum Abitur im Jahr 1952 wurde regelmäßig unterbrochen von längeren Auslands-Aufenthalten - in der Schweiz (1947- 48) und in Schweden (1949 - 1951).

Seine Lehr- und Wanderjahre absolvierte Rainer Erler in den Filmstudios von München, Berlin, Hamburg und Wien, reiste durch Frankreich, Spanien, Marokko und Westafrika, assistierte (u.a.) bei den Regisseuren Rudolf Jugert, Harald Braun, Kurt Hoffmann und Franz Peter Wirth und lernte das Produzieren von Filmen bei Eric Pommer, dem legendären Produzenten von "Metropolis", "Caligari" und des "Blauen Engel", der als Emigrant Anfang der Fünfziger Jahre aus Hollywood wieder nach Europa zurückgekehrt war.

Rainer Erlers erster abendfüllender Film - nach einer Reihe skurriler Kurzfilme - die phantastische Komödie Seelenwanderung erhielt den Ernst-Lubitsch-Preis, den Prix-Italia, die Goldene Nymphe (den Regiepreis des Festivals von Monte Carlo), den Otto-Dibelius-Preis des Bischofs von Berlin, anlässlich der XIV. Filmfestspiele von Berlin und das Kino-Prädikat "besonders wertvoll".

Dieser Film (nach einer Parabel von Karl Wittlinger) lief noch ein volles Jahrzehnt nach der Premiere in den Programmkinos der Bundesrepublik. (Sieben ausverkaufte Wochen im legendären 'Studio für Filmkunst' in der Münchner Occamstrasse)

Orden für die Wunderkinder, eine satirische Köpenikiade aus dem Wirtschaftswunderland (mit Carl-Heinz Schroth), wurde ebenfalls mit dem Prix-Italia und der Goldenen Nymphe ausgezeichnet, ausserdem mit dem Ersten Preis der MIFED in Mailand.

Sonderurlaub (über einen tödlichen Zwischenfall an der DDR-Grenze, produziert 1962, ein Jahr nach dem Mauerbau) erhielt den Adolf-Grimme-Preis (Fernsehpreis der Pressejury des Volkshochschulverbandes) und war deutscher Beitrag auf den XIII. Filmfestspielen von Berlin 1963.

Der Kurzfilm Winterquartier (nach einer Novelle von O.Henry) und das satirische Volksstück Das Bohrloch oder Bayern ist nicht Texas (eine Komödie über Profitgier in einer dörflichen Gemeinde) erhielten jeweils den Preis der "Viennale des heiteren Films" in Wien.

Der Attentäter (über das 'Bürgerbräu-Attentat' des Georg Elser auf Adolf Hitler am 9.November 1939) wurde ebenfalls mit dem Adolf-Grimme-Preis (in Gold) ausgezeichnet.

In Kanada, den USA, auf Puerto-Rico und in Peru produzierte Rainer Erler einen semi-dokumentarischen Science-Fiction Film über das UFO-Phänomen: Die Delegation erhielt den Kritikerpreis Die Goldene Kamera.

Nach der Veröffentlichung des Berichts des ‘CLUB OF ROME‘ über die ökologische Zukunft unsere Planeten, entstanden die fünf inzwischen legendären, abendfüllenden Spielfilme unter dem Titel Das Blaue Palais, die sich kritisch mit Fragen der Ethik in der Wissenschaft und mit unserem uneingeschränkten Fortschrittsglauben auseinander setzen. Rainer Erler prägte für dieses neue Genre den Begriff ‘SCIENCE-THRILLER‘.

Diese fünf Filme um globale Themen, Zukunfts-Risiken und Konflikte (immer noch hochaktuell und als Videos im Handel) entstanden rund um unseren Planeten: in Alaska, New York, New Mexico, Texas, in Hong Kong, Bangkok, Tokio und Kyoto, in Schottland, Mexico, Venedig und an der Belgischen Nordseeküste. Insgesamt produzierte Rainer Erler seine Filme in über dreissig Ländern – allein sieben in den USA.

Nach über zwölfjähriger Tätigkeit als Autor, Regisseur und Produzent schied Rainer Erler bei der Bavaria Atelier GmbH in München-Geiselgasteig aus und gründete zusammen mit seiner Frau Renate eine eigene Produktionsfirma. Den fünfzackigen Stern, das ‘Pentagramma‘, den Drudenfuss als Firmenlogo, entlehnte er sich als magisches Symbol "das alles Böse abzuwehren vermag" aus Goethes Faust.

In dieser freien Produktion entstanden bisher zwölf Spielfilme, darunter der Polit-Thriller Plutonium (über die Produktion von Kernwaffen in einem Land der Dritten Welt), Silberner Asteroid als bester Science-Fiction-TV-Film, SF-Film-Festival Triest, und Sieben Tage, ein Diskussionsbeitrag zur Situation evangelischer Pfarrer, die unter veränderten gesellschaftlichen Verhältnissen, im Konflikt zwischen Beruf und Berufung, nicht ohne Problematik ist. Der Film wurde ausgezeichnet mit dem Adolf-Grimme-Preis und nominiert für den Preis der Deutschen Akademie der darstellenden Künste. Matthias-Film verleiht die beiden Filme an Programmkinos.

Nach seiner ZDF-Premiere lief in den Kinos des In-und Auslandes: Operation Ganymed (ein Psychodrama über eine gescheiterte Raumfahrt-Mission) - ausgezeichnet als "bester Science-Fiction-Film" mit dem Goldenen Asteroiden, Kinoprädikat "wertvoll".

Der Psycho-Thriller Fleisch (Die Geschichte einer selbstlosen Freundschaft in einer Welt des ultimativen Horrors), der inzwischen zum Kultfilm erklärt wurde, lief in den Kinos von über 120 Ländern. (Weltvertrieb: Atlas International – wie auch alle übrigen pentagramma-Produktionen). Der Film (in New Mexico, Texas und in New York entstanden) erhielt die Goldene Nymphe, Monte Carlo, und das Kinoprädikat "wertvoll".

Ein Guru kommt, eine Satire auf Heilserwartung und Sektenrummel, (mit dem Untertitel: ‘Indien macht Neurosen erst schön', produziert in Deutschland, Indien, New York und San Francisco – angekauft von den Landesbildstellen zu bundesweiten Vorführungen an Schulen) fungierte ebenso als Festivalbeitrag wie seine Satire aus der Welt der Werbung Der Spot oder Fast eine Karriere (entstanden in Deutschland, auf den Kanaren und in New York).

Die Quelle, "Fernsehspiel des Monats", wurde nominiert für den Adolf Grimme Preis und war deutscher Beitrag auf dem Fernsehfestival von Monte Carlo.

In Australien produzierte Rainer Erler einen kritischen Polit-Thriller über einen Konflikt mit der Großchemie (umstrittene Produktion hochgiftiger Pestizide für die Dritte Welt): Das schöne Ende dieser Welt (nominiert für den Umweltpreis des Fürsten Rainier von Monaco anlässlich des Fernsehfestivals von Monte Carlo).

In den USA, in Frankreich, England, Singapur und Australien realisierte Rainer Erler in internationaler Co-Produktion einen hochaktuellen Thriller um die Endlagerung von Atommüll: NEWS – Bericht über eine Reise in eine strahlende Zukunft.

Dieser Spielfilm startete unter dem US-Verleih-Titel The Nuclear Conspiracy nach seiner Premiere im ZDF und während des Filmfestivals von Cannes in den Kinos von 18 Ländern. Die ACCADEMIA ITALIA verlieh dem Film den Premio d‘Italia 1986 (Targa d'Oro'). Aus den USA erhielt er den Umweltpreis ‘The Golden Flame‘, in Deutschland den Kurd Lasswitz Preis. Außerdem wurde er als deutscher Beitrag für den Emmy-Award nominiert.

Auf seinem Jahreskonvent 1984 verlieh die ‘European Science Fiction Society - SEACON‘ Rainer Erler das Prädikat (Award) ‘Best European SF—Screenwriter‘

Unabhängig von den Filmen entstanden Rainer Erlers Romane, die alle die Bestseller-Liste erreichten:

Die Delegation, die Filmreportage als Science-Fiction Roman, ist bisher bei drei deutschen Verlagen, aber auch in Finnland, Schweden und Spanien erschienen.

Die letzten Ferien, der Psycho-Thriller, wurde zuerst von Rainer Erler selbst und im Jahr 2000 von Rainer Matsutani erneut verfilmt.

Die fünf Bände zu der Science-Thriller Reihe Das Blaue Palais hatten Neuauflagen bei weiteren vier Verlagen.

Fleisch, das Buch zum Kultfilm, ist nach einer Auflage von 600.000 allein in der deutschen Version, anschließend in mehreren europäischen Sprachen erschienen.

Delay-Verspätung, ein noch nicht verfilmter Psycho-Thriller um illegale Waffengeschäfte, der in Deutschland und in Indien angesiedelt ist, erschien mit zahlreichen weiteren Auflagen bei insgesamt fünf Verlagen in deutsch und in englisch.

Reise in eine strahlende Zukunft (das Buch zum Film ‘NEWS‘, Bericht über eine Reise...") über das drängende und bisher ungelöste Problem der Kernenergie, die Endlagerung, wird gerade neu verlegt.

Die Verfilmung von Rainer Erlers Roman Feuerzeichen, eine ‚etwas andere’ Liebesgeschichte zwischen 'Mystik und Hightech', ist in Vorbereitung.

Das Original-Drehbuch zu Plutonium erschien im Eichborn-Verlag, das Manuskript zu Sieben Tage bei ‘Laetare‘, das Drehbuch zu Das schöne Ende dieser Welt bei ‘Mirapuri‘.

Ein Band mit ‘Dreizehn Phantastischen Liebesgeschichten‘, die Rainer Erler - sicher zu Unrecht - als ‘absolut unverfilmbar‘ bezeichnet, erschien unter dem Titel Orchidee der Nacht im Gustav Lübbe Verlag. Seiner exzellenten Ausstattung wegen (Umschlaggestaltung: Mathias Waske – sein Gemälde "Die Phantasie") erhielt das Buch eine Auszeichnung auf der Frankfurter Buchmesse.

Ein zweiter Sammelband mit Erzählungen, drei davon bereits mit insgesamt vier Literaturpreisen ausgezeichnet (und im Heyne Verlag vorab in einer Anthologien erschienen) ist unter dem Titel Bekenntnisse eines Voyeurs – Dreizehn lästerliche Geschichten in Vorbereitung.

Rainer Erler schrieb das Gesellschafts-Drama Ein Volksfeind (nach Henrik Ibsens Fabel über Korruption) – neu für das Theater-Publikum unserer Zeit (bisher über 400 Vorstellungen), ebenso Gogols Revisor, den er im nachkommunistischen Russland zwischen Mafia, Beat und Schwarzem Markt ansiedelte.

Rainer Erler war als Gründungsmitglied viele Jahre im Vorstand des ‘Bundesverbandes der deutschen Fernseh- und Filmregisseure‘, war Mitglied des ‘Bundesverbandes deutscher Fernsehproduzenten‘, 'Verbandes der Spielfilmproduzenten', der ‘Deutschen Energiegesellschaft' und der ‘Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie‘. Er ist aktives Mitglied von Greenpeace Deutschland und Greenpeace Australien, Bund Naturschutz, Conservation Council of Western-Australia und in zahlreichen Tierschutzverbänden.

Rainer Erler engagiert sich aktuell beim Republican Movement of Australia (um Australien aus der traditionellen Dominanz der britischen Monarchie in eine freie, unabhängige Republik zu überführen).

Rainer Erler ist förderndes Mitglied bei CF-Western Australia (Cystic Fibrosis W.A. – der west-australische Mukoviszidose-Verband), und als außerordentliches Mitglied beim 'Ärztlichen Arbeitskreis Rauchen und Gesundheit' .

Im Jahr 2000 richtete die Akademie der Künste in Berlin ein Rainer-Erler-Archiv ein, das inzwischen sämtliche Filme (auf VHS-Video), Bücher, Manuskripte, und sehr umfassend Presseberichte, Kritiken, Fotomaterial und Zweitliteratur enthält.

Rainer Erler unterrichtet gelegentlich als Gastdozent an der Münchner HFF, der Hochschule für Film und Fernsehen Dramaturgie, Produktion und Schauspielerführung.

Rainer Erler war Mitglied der internationalen Jury des Fernsehfestivals von Monte Carlo und der Oberhausener Kurzfilmtage .

Seit über fünfzig Jahren ist Rainer Erler verheiratet mit der Produzentin seiner Filme, Renate Erler. Sohn Tobias lebt in Bayern. Tochter Tatjana ist in West-Australien verheiratet, und betreibt als Diplom Psychologin (Clinical Psychology) eine eigene Praxis. Ihr Mann, Dwight Pedlow, besitzt das Pferdesport-Centre ‘Swan Valley Equestrian Park’ in Perth. Sie haben zwei Kinder: Adrian und Emily.

Zu seinem Siebzigsten Geburtstag erhielt Rainer Erler von der Stadt Passau den ‘Deutschen Fantasy Preis’. Bundespräsident Johannes Rau verlieh ihm für sein Gesamtwerk das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, das ihm der Bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber in der Münchner Staatskanzlei überreichte. Der Bundespräsident schrieb: “...Sie haben mit Ihren Filme nicht nur Millionen begeistert, ... Sie haben auch warnende Zeichen für unsere Zukunft gesetzt!”



Dies steht über Rainer Erler im 'Lexikon deutscher Krimiautoren':

Rainer Erler arbeitete schon während und nach seiner Schulzeit als bei Schul- und Studiobühnen, bevor er seine ersten Fernseh- und Filmerfahrungen als Assistent bei Rudolf Jugert, Harald Braun, Paul Verhoeven, Franz Peter Wirth und anderen sammelte.
Daneben schrieb er Theaterstücke, Filmkritiken und auch einige Drehbücher. Das Produzieren von Filmen lernte Erler, der später die meisten eigenen Werke mit seiner eigenen Firma "pentagramma" produzierte, bei Eric Pommer.
Von 1961 bis 1972 war Erler freier Autor und Produzent bei der Bavaria, ab 1973 schrieb, produzierte und inszenierte er seine eigenen Filme.

Erlers Filme, zu denen er später meist auch eine Romanfassung vorlegte, bzw deren Romanfassung parallel zum Drehbuch entstand, gehören in die Kategorie der "Science Thriller", indem sie aktuelle Themen aus der gesellschaftlichen und politischen Diskussion in einer packend inszenierten action-Geschichte präsentierten.
Oft lange bevor die Brisanz der Themen erkannt wurde, befasste Erler sich beispielsweise mit Themen wie Organhandel ("Fleisch") oder Atomverbrechen ("Plotunium"), bzw Atommüllentsorgung ("Das schöne Ende dieser Welt").
Doch auch Stoffe mit reinem SF-Anklang gehörten zu seinen Themen, die er in einer für damalige deutsche Fernsehverhältnisse oftmals spektakulären Art umsetzte, wie etwa "Die Delegation" oder "Operation Ganymed".

In seiner Fernsehserie "Das blaue Palais" befasste Erler sich mit dem Risiken und Chancen moderner Naturwissenschaft und Medizin, ohne dabei auf die gewohnten Spannunsgelemente zu verzichten.

In einem weiteren Teil seines Werkes erwies sich Erler als versierter Autor von Fernsehkomödien und Satiren auf die verschiedensten Bereiche der modernen Gesellschaft - wie etwa "Ein Guru kommt" (Sekten) oder "Der Spot - fast eine Karriere" (Werbung).

In einem Portrait über den Autor und Regisseur schrieb Andreas Wolf in der Zeitschrift "TV Spielfilm":
Rainer Erler ist bei der Wahl seiner Motive immer in die vollen gegangen, hat Fernsehen wörtlich genommen. Postkarten aus fernen Ländern schickte er dem Zuschauer, versehen nicht nur mit netten Grssen, sondern mit Warnungen vor dem Kollaps unserer Wohlstandswelt. Konsalik plus Simmel plus Wissenschaft gleich Erler. Die Gleichung ging immer auf.

In den 70er und 80er Jahren hat der Autor und Regisseur mit, wie er seine Filme selbst nennt, "Science-Thrillern" für Furore gesorgt und dafür TV-Preise noch und nöcher eingeheimst. Umweltvergiftung, Atomenergie, Organhandel, Genmanipulation sind die brisanten und immer noch — oder wieder — aktuellen Themen, von denen Erlers TV-Spiele handeln. "Das schöne Ende dieser Welt", "News — Reise in eine strahlende Zukunft", "Plutonium", "Fleisch", "Zucker": nur fünf von zwölf Filmen, die das ZDF als kleine Retrospektive zeigte.

So wenig wie das Risiko meidet der engagierte Zivilisationskritiker Konflikte. Seine drastische Vision des Schwarzhandels mit menschlichen Organen in "Fleisch" rief den Protest der Ärzte hervor. Noch kurz vor der Ausstrahlung im ZDF 1979 mutmaßten TV-Zeitschriften, ob der Film nun kommt oder verboten wird. "Das war die beste Werbung", sagt der Regisseur. Einige Wochen nach der Sendung habe Bremens Gesundheitssenator dem ZDF geschrieben, die Nachfrage nach Organspendeausweisen sei dramatisch gestiegen. "Wir haben also etwas erreicht", konstatiert Erler.

Im Nachhinein fühlt er sich bestätigt. "Was damals eine Horrorvision war, ist heute in vielen Ländern Realität." So trivial und unrealistisch — "unterhaltsam" würde Erler sagen — die Rahmenhandlungen seiner Filme mitunter sind, seine Krisen-Szenarien trafen häufig ins Schwarze. So kraß er sie ausmalte, nahmen sie die Bedeutung und Schärfe des Problems nur vorweg. "Global" gedacht hat der mahnende Prophet schon 20 Jahre, bevor das Wort in Mode kam.

Man müsse doch nur "extrapolieren", erklärt der Sohn eines Studiendirektors seine Methode. "Wer sich informiert, die Facts kennt und dann hochrechnet, kommt zu solchen Ergebnissen."